Ayurveda-Diät

Ayurveda-Diät – essen und leben im Einklang mit der Natur

AYUR (Leben) und VEDA (Wissen, Wissenschaft) – ist eine Jahrtausende alte Wissenschaft vom langen und gesunden Leben. Ayurveda ist damit die älteste Form der ganzheitlichen Heilkunde. Ayurveda betrachtet den Menschen als eine Einheit von Körper, Geist und Seele. Danach bilden innere Harmonie und das Gleichgewicht aller im Körper wohnenden Kräfte die Grundlage für ein erfülltes und gesundes Leben. Ihren Ursprung findet diese medizinische Wissenschaft in der indischen Hochkultur. Sogar Hippokrates stützte sich bei seinen wissenschaftlichen Arbeiten auf Ayurveda. Ebenso ganzheitlich ist die ayurvedische Ernährungslehre aufgebaut; sie besteht nach Möglichkeit aus vegetarisch Kost. Als Getränke dienen Wasser und Tees. Sämtliche Speisen und Menüs werden individuell auf den Stoffwechsel, die momentane Verfassung und die äußeren Lebensbedingungen wie Jahreszeiten, Tageszeiten und Lebensphase abgestimmt. Für den Einzelnen ergibt sich dadurch eine äußerst reichhaltige und vielseitige Ernährungsweise, wohlschmeckend, gesund und ganz sicher bekömmlich.

Ayurveda sieht täglich nur drei Mahlzeiten vor. Diese können zwischen 6 Uhr morgens und 18 Uhr abends eingenommen werden. Grundsätzlich werden Mahlzeiten mit innerer Hingabe und großer Bedachtsamkeit zubereitet und eingenommen. Jegliche Nahrungsaufnahme dient der Gesunderhaltung und Reinigung des Körpers sowie zur Beseitigung des Hungergefühls, d. h. die Nahrungsaufnahme wird beendet, sobald sich ein Sättigungsgefühl einstellt. Völlerei, andauerndes Naschen, zügelloses Essen im Stehen, in Hast und Eile werden von vornherein ausgeschlossen. Ayurvedische Gerichte finden überdies bei den westlichen, zum großen Teil industriell verarbeiteten Nahrungsmitteln wenig Parallelen. Das ist auch mit ein Grund, weshalb es für Unerfahrene nicht einfach ist, eine Ayurveda-Diät durchführen. Dazu sind die ayurvedischen Lehren zu komplex. Bei der ayurvedischen Ernährungslehre werden alle Lebensmittel den fünf Elementen Luft, Feuer, Erde, Wasser und Universum zugeordnet.

Alle Menschen werden entsprechend Konstitution und persönlicher Lebensenergie in drei Typen, den Doshas, eingeteilt:

Vata: Diesen Energietyp werden die Elemente Luft und Universum zugeschrieben. Gemäß ayurvedischer Lehre neigt dieser Typ zu Verdauungsstörungen; ihm ist deshalb eine leichte Kost zu empfehlen, salzig und süß-sauer, warm serviert mit etwas Fett hinzugesetzt.

Pitta: Energietyp Feuer, Wasser; (Verdauungsfeuer) verträgt gemäß Ayurveda kalte und warme Speisen. Diese sollten süß, bitter und herb sein.

Kapha: Vertreter dieses Typs neigen gemäß den ayurvedischen Lehren zu Übergewicht und den Elementen Wasser und Erde zugeordnet. Sie sollten viel Obst und Gemüse zu sich nehmen. Bevorzugte

Geschmacksrichtungen sind scharf, bitter und herb. Die Ernährung der Kinder sollte der Ernährung dieses Typus entsprechen. Diese drei Lebensenergien finden sich in jedem Menschen vereint, sollten miteinander harmonieren. Meist dominieren eine bis zwei Energien. Nach der persönlich dominierenden Lebensenergie werden auch die Speisen, Gunas, individuell zusammengestellt bzw. zubereitet, um eben damit einen harmonischen Ausgleich zu erreichen.

Sattva-Guna: Süße, saftige und ölhaltige Speisen; diese sollen ein langes Leben bescheren und für Zufriedenheit sorgen.

Rajo-Guna: Saure, bittere und salzige Speisen; diese Speisen steigern die Aggressivität.

Tamo-Guna: Fisch, Fleisch, Geflügel; diese Speisen könnten ein schlechtes Karma hervorrufen und sollten deshalb seltener genossen werden.

Interessant ist noch zu erwähnen, dass bei jeder Mahlzeit die Geschmacksnuancen aller fünf Geschmacksrichtungen vorkommen sollten, nämlich süß, bitter, sauer, salzig, umami.

Unser Fazit dazu lautet: Ayurveda als eine alles umfassende positive Lebenseinstellung ist für uns ein Inbegriff für Wellness geworden. Ayurveda ist weniger als eine Reduktionsdiät zu betrachten. Ernährung und Bewegung sind nur einen Teil dieser Lebenslehre. Der Mensch und seine Seele im entsprechenden Umfeld stehen im Mittelpunkt, und das macht diese Lebensphilosophie in unserer von Stress geplagten Zeit wahrscheinlich so sympathisch. Wer für sich die ayurvedischen Lehren voll und ganz verinnerlichen will, muss sich in jedem Falle tiefer gehend und längerfristig damit befassen. Hier würde sich für den Einstieg z. B. eine Ayurveda-Kur mit entspannenden Massagen und Yoga hervorragend anbieten. Für Schnellentschlossene, z. B. zur Gewichtsreduktion übers Wochenende, ist Ayurveda nicht geeignet. Umami Umami kommt aus dem Japanischen und ist die Bezeichnung für eine der Grundqualitäten des Geschmackssinns und bedeutet fleischig, herzhaft und wohlschmeckend. Für japanische Feinschmecker hat der Pilz Shiitake den Geschmack Umami. Chemisch gesehen ist Umami Glutamat, das ist das Natriumsalz der Aminosäure Glutamin. Es ist in fast allen Nahrungsmitteln in freier Form vorhanden; je geschmacksintensiver das Lebensmittel, umso höher ist der Glutamatgehalt. In jeweils 100 g Fisch, Pilzen und Tomate 140 mg Glutamat enthalten, in 100 g Parmesankäse 1.200 mg.

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